Renaud Boyer ist ein Künstler. Seit 2009 haben seine Weine keine Zusatzstoffe und auch keinen Schwefel mehr bekommen. Das heißt der Meister hier ist die Zeit. Die Weine tragen eine ganz eigenen Handschrift, die Region, Jahrgang und den Menschen spiegeln. Das ist faszinierend!
Renaud ist einer der ersten, der den Jahrgang 2022 auf den Markt bringt. Die Weine sind seit ein paar Wochen auf der Flasche! Der Jahrgang 2022 ist harmonischer als der konzentrierte 2021er.
Alle Weine profitieren klar von Zeit in der Flasche, aber die 22er haben schon jetzt geniale Strahlkraft. Neu ist sein Wein Préty... sur une nuage aus dem Mâcon. Absolut entdeckenswert!
Ich bin ein besonderer Fan von seinen Weine aus Saint-Romain. Diese hoch gelegene und etwas versteckte Enklave bringt gerade in den letzten Jahrgängen immer ausdrucksstarke und balancierte Weine hervor.
Dieses Jahr hat Renaud einen Teil besonders alter Reben nahe dem alten Kirschbaum isoliert. Er nennt den Wein Saint Romain "Cerisier". Der Ausbau ist wie beim Saint-Romain nur hat der Wein in der Verkostung mehr Länge und Präsenz am Gaumen.
Renaud Boyer ist einer der außergewöhnlichsten Winzer in meinem Sortiment, er keltert Weinunikate auf dem nächsten Level!
AUSLIEFERUNG KW50/51 - die Transportunternehmen drehen gerade frei.
AUF WUNSCH IST ES MÖGLICH DIE WEINE ANFANG 2024 ZU VERSENDEN!
Der dritte Teil der Jura-Trilogie. Heute geht es in den Norden nach Arbois-Pupillin! Die Domaine de la Borde ist keine Unbekannte mehr in meinem Sortiment. Ich habe schon ausführlich dazu geschrieben. MEHR INFO FINDET IHR HIER
Julien Marechal keltert die gesamte Bandbreite des Jura in herausragender Qualität. Das ist klar etwas vom Besten das man aus dem Jura im Keller liegen haben kann.
Die Weine sind mit einem verführerischen Hedonismus gesegnet und lassen doch nicht an charmanter Kante vermissen. Oxiaction aus dem kalten Keller. Weißweine voll mineralischem Zug und mit genialen Gradationen (die kleine 12).
Die Rotweine möchte ich euch wirklich ans Herz legen. Diese werden ab Domaine immer schwieriger zu bekommen, weil sich alle Weinliebhaber drauf stürzen.
Julien Marechal hat den Jahrgang 2022 perfekt gespielt. Chapeau!
Viel Freude mit den Weinen der Domaine de la Borde
Alexander Zülch
Wie versprochen der zweite Teil der Jura-Trilogie! Auslieferung ist KW48. Neben den neuen Jahrgängen konnte ich auch nochmal von Clos de Jerminy und Vigne Derriers kleine Menge aus 2020 bekommen. Guillaume hat die Weine aufgrund des kleinen 2021er Jahrgangs zurückgehalten. Sie kommen direkt aus seinem Keller!
In keinem Fall mit seinem Großonkel Pierre Overnoy zu verwechseln, aber dennoch seit frühester Kindheit in dessen Weinphilosophie badend. Und natürlich auch im Wein aller anderen spannenden Juradomainen! (und im eigenen Bier)
Bereits mit dem ersten Jahrgang hat Guillaume Overnoy viel Geschick in der Vinifikation bewiesen. 2013 hat er die elterliche Domaine hier im beschaulichen Süden des Jura (Sud-Revermont) mit viel jugendlichem Elan übernommen.
Frischer Wind und Tradition!
Die 6,5 ha kleine Domaine liegt in Orbagna und ist zum großen Teil mit Chardonnay, aber auch mit Savagnin, sowie Pinot Noir und Trousseau/Poulsard bepflanzt. Für Guillaume lag der Fokus von Anfang an auf nachhaltiger Bewirtschaftung seiner Weinberge, die überwiegend in selection massale gepflanzt wurden und im Schnitt bereits 30-50 Jahre alt sind.
Heute hat der frisch gebackene Vater die 30 geknackt und spielt die gesamte Weinklaviatur des Juras ganz herausragend. Von den zart-würzigen und (besonders wichtig) präzisen Rotweinen, über terroirbezogene Chardonnays bis hin zu den fein gearbeiteten oxidativen Weine.
Für mich ist Gauillaume Overnoy der Archetypus eines außergewöhnlich talentierten und hart arbeitenden Weinmachers und mit Sicherheit die Speerspitze der jungen Generation im Jura!
Viel Spaß beim Entdecken & Erschmecken
Alexander Zülch
Es folgen in den kommenden Tagen eine ganze Reihe Newsletter mit den Jura Domainen! Wir starten mit Domaine des Marnes Blanches (heute), dann Guillaume Overnoy (Samstag) und Domaine de la Borde (Sonntag). Auf die Domaine Labet, auf die viele (zu recht) warten, müssen wir uns noch etwas gedulden - ich gebe dazu gesondert bescheid!
Ich kann die einzelnen Orders zusammenfassen und würde diese gemeinsam versenden - die Weine sollten laut Plan am 28/11 ankommen und werden dann ausgeliefert. Dabei sind dann auch die bereits bestellten Weine von Buronfosse (KW48 statt angesagter KW47)! Der Chenin Newsletter (197/198) verzögert sich krankheits- und speditionsbedingt auf die nächste Woche (KW47). Soviel zu den News... auf gehts!
Wer meine Arbeit schon länger verfolgt, der weiß wie sehr ich von der Domaine des Marnes Blanches schwärme. Pauline & Geraud Fromont keltern Jahr für Jahr mit Konstanz und Präzision mit die spannendsten Juraweine. Das sind sicherlich die besten unterbewertesten Weine im Sud Revermont.
Der zweite Newsletter im Jahr. Wir haben die neuen Weine bekommen und auch nochmal eine kleine Menge von Weinen, die wir bereits hatten, aufgeladen! Dazu eine besondere Empfehlung zu den Negoce-Weinen - diese sind wirklich wunderbar. Und auch wenn die Trauben von "all over" France (naja Savoyen, Elsass, Rhone) kommen, zeigen die Weine doch einen feinen JuraTwist. Im GalorePaket sind alle neuen Weine auf einen Klick zusammengefasst. Sonst mit dem Link unten alle Weine auch einzeln.
Viel Freude wünscht euch
Alexander Zülch
Kleiner Nachtrag zum Newsletter von letzter Woche! Die Weine von Bernaudeau waren wieder in Windeseile aus. An dieser Stelle möchte ich einmal um Verzeihung dafür bitten, wenn ich nicht allen Anfragen per Mail antworten kann. Es sind die kleinen Allokationen und die enorme Nachfrage die das Ganze so schwierig machen. Ich komme sonst einfach zu nichts anderem; Wie zum Beispiel den heutigen Newsletter zu schreiben...
Heute biete ich hier die gesamte Range der Weine von Benoit Courault und Tessa Laroche an. Diese waren letzte Woche auch in den Paketen! Aber es hat noch ein paar mehr Weine (so zum Beispiel die fantastischen(!) Rotweine von Benoit) und natürlich will ich auch die Möglichkeit nicht verwehren, die Weine einzeln zu bekommen. Nur solange der Vorrat reicht.
LG
Alexander Zülch
Hier gibt es heute ein paar für die Entwicklung der Chenin an der Loire in meinen Augen spannendsten Weingütern. Diese passionierte, handwerkliche, ja im besten Sinne bäuerlich Art, darf ob des allgemeinen Hypes einfach nicht untergehen. Ich presentiere die Weine von Stephane Bernaudeau, Benoit Courault und Tessa Laroche von der Domaine aux Moines. Und weil ich Chenin in allen Facetten "sporte", gibt es auch zwei geniale Chenin-Expressionen aus dem Süden mit auf die Reise!
Wir betrachten vor allem die Arbeit von Stephane Bernaudeau, der den komplizierten Jahrgang 2021 gut gespielt hat. Seine neuen Weinberge Coqueries und Possoniere brauchen noch mehr Bodenarbeit - sie lassen sich folglich Zeit mit der Gärung und kommen erst "verspätet" auf den Markt. Gut Ding will Weile haben. Das hab ich besonders durch den Coqueries 2019 gelernt - der zu Beginn gänzlich unzugänglich war, aber nun in absoluter Blüte erstrahlt. Das erinnert mich an einzelne Spätfüllungen von den Steirer-Buam. Das ist Avantgarde , das ist High-End - sicherlich nichts für jedermann, aber einfach enorme Chenin-Unikate.
Benoit Courault geht ob seiner Meisterschaft erneut durch eine Lernphase - die Weine werden sehr nobel und weniger wild als ich es von diesem liebenswürdigen Caveman erwarten würde. Sie haben eine erhabene Statur und zählen vielleicht zu den schönsten Beispielen der warmen & konzentrierten 20/21/22-Jahrgänge. Was für ein Auftakt mit dem petit Chemin, danach der zart oxidative Empreint und der geniale Gilbourg. Mein Liebling der Guinechiens lässt sich mal wieder Zeit im Fass...
Tessa Laroche, die Grande Dame des Savennieres keltert die besten Weinen ihrer Karriere (bis jetzt!) - Jahr für Jahr werden diese genialen Tropfen immer ausdrucksstärker und leider auch rarer. Der Berceau des Fees hat sich zum wahren Zweitwein dieses Savenniers-Chateau entwickelt. Der Roche aux Moines 2021 gehört zu den besten Chenins der Saison!
Wir machen ein Bernaudeau-Paket für die verflixt schnellen, mit dem raren Les Nourissons (dem ihr Bitte noch 2-3 Jahre Zeit gebt). Wenn ich davon Online-Verkäufe zu Fantasiepreisen irgendwo finde wird die Person für immer & ewig verbannt (bitte, danke!) - nur Genießer! Dann ein Paket meiner drei Chenin Favoriten der letzten Zeit und schließlich die Chenin-Reise. Hier will ich euch die verschiedensten Expressionen des Chenin blanc näher bringen. Es geht nicht darum, welcher der Beste ist. Es geht darum jeden Wein in seiner Art zu schätzen und zu genießen.
Auf gehts! Viel Freude beim erklicken & erschmecken
Alexander Zülch
So ganz unter dem Radar wie noch vor ein paar Jahren ist die kleine Champagner Domaine von Charlotte & Jerome Bourgeois-Diaz mittlerweile auch nicht mehr. Viel hat sich bewegt in den letzten Jahren und mittlerweile werden diese handwerklich hergestellten Charakterchampagner nur mehr in Zuteilung angeboten. Das neue Kelterhaus mit seinem atemberaubendem Verkostungsraum über dem Marnetal ist nur das i-Tüpfelchen dieses Prozeßes.
Jerome hat auch nochmal ordentlich an der Qualitätsschraube gedreht; und das zusätzlich in nicht ganz so einfachen Jahrgängen. Die etwa 7 ha kleine Domaine ist Demeter zertifiziert und hat einen hohen Anteil an Pinot Meunier. Die Champagner werden alle Brut Zero angeboten und die Auflagen sind im Vergleich für die Champagne verschwindent gering. Mehr Infos zum Weingut findet ihr HIER.
Ich biete euch heute eine Allokation dieser wunderbaren Champagner zum Sonderpreis an. Die Auslieferung wird gegen Ende Oktober erfolgen. Es gibt ein Genießerpaket und die Möglichkeit alle Champagner auch einzeln zu kaufen. Ich habe unten zu jedem dieser Charakterköpfe meine kurze Einschätzung geschrieben. Allgemein finde ich das ganz großes Kino; besonders der "Einstiegschampagner" Trois Cepages (3C) ist erwachsen geworden. In dieser Preisliga darf man solch eine ausgepeilte "keine Kompromisse" Qualität lange suchen. Die Champagner von Charlotte & Jerome Bourgeois-Diaz sind etwas für wahre Liebhaber der Region.
Ich sehe meine Arbeit als Weinhändler ja nicht darin, im Finstergram den neuesten gehypten Wein zu erklicken. Vielleicht muss man ein bisschen verrückt sein, um tausende Kilometer mit dem Auto in die entlegensten Ecken Frankreichs zu fahren, um kleine Mengen Weine unaussprechlicher Rebsorten von unbekannten WinzerInnen nach Deutschland zu holen. Manchmal fühle ich mich wie Dante ohne Virgil. Gleichzeitig nicht blind alles einzukaufen, was die Tasche hergibt, sondern den steinigen (aber mineralischen) Weg der Qualität zu gehen und die Spreu vom Weizen zu trennen. Qualität und Ausdruck, der ursprünglich und unverfälscht von einem Ort, von einem Leben berichtet.
Das treibt mich an! Es zu vermitteln gelingt mir vielleicht nur manchmal, aber ich gebe nicht auf. Gerade jetzt, wo doch ein bisschen Vielfalt die immer gleichen grau-schalen Ansagen erheitert. Manchmal bedarf es eines Bonbons wie im letzten Newsletter, damit meine Entdeckungen mal auf euren Gaumen landen. Ich hoffe sie tun dies auch; ich freue mich jedenfalls immer sehr über Mails mit euren Eindrücken! So, nun aber genug damit. Begeben wir uns in die Tuffsteinkathedralen des Berrie...
Hier habe ich wieder eine Entdeckung für euch - das Weingut Clos des Folies im Berrie bei Anjou nahe Saumur. Die "Folie" ist hierbei der doppeldeutige Wahnsinn. Die Weine von Stephanie & Romuald Sauvage (was zu allem Überfluss auch noch "wild" bedeutet) konnte ich im Frühjahr in den Troglodytehöhlen des Berrie kennenlernen. Leider habe ich keine Fotos gemacht – es war schon dunkel ;-) Es ist der selbe Keller, den unter anderen auch Francois Saint-Lo (geschätzter Winzerkollege; Foto von Bertrand anbei) nutzt und ihr Sohn hat mit Francois zusammen gearbeitet. Die beiden haben seit über 20 Jahren in den Weinbergen der Region ihre Erfahrungen gesammelt. Bei Jo Pithon, Francois Poirel und Olivier Cousin.
In 2014 haben sie ihre ersten Parzellen erstanden und heute bestellen sie etwa 3 ha sehr alten Cabernet franc und Grolleau (noir & gris). Das sind knorzige Reben von 70 bis 100 Jahren auf den Tuffsteinböden des Berrie. Alles hier ist Handarbeit und es wird auf Chemie sowohl im Weingarten als auch im Keller verzichtet. Die Weine sind präzise gearbeitet. Sie zeichnen sich durch eine geniale Vitalität aus, sind direkt und ehrlich. Ganz wunderbar ist auch ihr Schaumwein "Je t'aime a la folie". Zu hundert Prozent aus der raren Grolleau Gris als petillant naturel.
Heute also wieder ein kleines Entdeckerpaket für euch. Natürlich können die Weine auch einzeln gekauft werden. Sie passen mit ihren vollen, tiefen und würzigen Noten wunderbar in den Herbst und die ersten kühlen Tage. Der geniale petillant super für die letzten Sonnenstrahlen auf der Terasse.
Viel Spaß beim entdecken & erschmecken!
Alex
Heute biete ich euch zwei Pakete mit Weinen an, die mich bisher in diesem Jahr besonders begeistert haben! Das ist eine genußvolle Reise durch die Regionen Frankreichs, mit ihren diversen Rebsorten und unterschiedlichsten Weinstilen von bekannten und (noch) unbekannten WinzernInnen. Eines verspreche ich euch ganz sicher: Es wird nicht langweilig!!!
Viel Freude mit den Weinen wünscht
Alexander Zülch
P.S. Schaut auch mal in der Schatzkiste HIER vorbei, da wartet noch die ein oder andere Überraschung!
Was Christoph und Alex uns von ihrem ersten Jahrgang an in die Flasche gezaubert haben war beeindruckend. Langsam wird es herausragend; das liegt nicht zuletzt an ihrem Know-How und dem Gespür für ihre Lagen, die natürlich durch die Jahre harter Arbeit nochmal an Vitalität und Strahlkraft gewonnen haben.
Gute Winzer erkennt man in herausfordernden Jahrgängen, von dem der Jahrgang 2021 sicherlich einer war! Die beiden schreiben: "Das Weinjahr 2021 begann, nach einem anfänglich sehr mildem Frühjahr, mit sehr frühem Austrieb. Die gerade geöffneten Knospen wurden nur kurz darauf durch -7°C kalte Nachtfröste dezimiert. Danach setzte sich das nasskalte Wetter den gesamten Sommer hindurch fort. Zum Teil extreme Regenmengen bis in den Herbst hinein. Da wir ausschließlich biologische Spritzmittel verwenden, wurden die Grenzen von dem, was im Bioweinbau machbar ist, schnell überschritten. Auch während der Ernte war das Wetter nicht wirklich auf unserer Seite, so dass rigoroses Selektieren während der Ernte nötig war. Bisher stellt 2021 unsere, mengenmäßig auf die Fläche betrachtet, mit Abstand kleinste Ernte dar. Dieser Jahrgang ist klar ein Cool Climate Jahrgang mit sehr moderaten Alkoholwerten und viel Frische. Die Roten sind sehr filigran gewoben mit einer strahlenden, hellen Frucht, bei den Weißen wird es ein paar der vielleicht spannendsten Weine geben, die wir bisher produziert haben."
Bei meiner Verkostung der gefüllten Weine im Frühsommer diesen Jahres hat sich für mich dieser Eindruck bestätigt. Nur eine rigorose Selektion kann in solch einem herausfordernden Jahrgang zu solch wunderbaren Ergebnissen führen. Das einzige Manko ist die geringe Menge!
Die Weißen zeigen sich "offener" zu diesem Zeitpunkt als in den Jahren zuvor, was mir sehr gefällt. Besonders der Weißburgunder "Möhlin" ist pur und kristallin klar. Reif, aber mineralisch zupackend und mit fein integriertem, noblem Holz gesegnet, das sein lang anhaltendes Finish über die Jahre der Reife umso mehr unterstützen und heben wird. Sehr gute Entscheidung!
Die Roten sind filigran und duftig, mit blauen Blütennoten! In den Spitzen gesellt sich dazu ein animierendes Pfefferl und sweet spices (bedachter Einsatz von Rappen). Konzentriert und gleichzeitig fein verwoben profitieren gerade Bellen und Möhlin von mindestens mal 3 Jahren Reife auf der Flasche. Dafür zeigt sich aber gerade der Spätburgunder im Einstieg schon jetzt zugänglich und seriös trinkfreudig. Endlich gibt es auch den lebensfrohen Grand Ordinaire wieder. Aus dem Jahrgang 2022! Eine wildere und weniger gezähmte Art Spätburgunder, die mir große Freude bereitet.
Auch in das Feld des oxidativen Ausbaus wagen sich die beiden. Und das neben ihrem Weißburgunder, besonders schockierend mit ihrem Riesling! Dieses Profil eines Rieslings ist für viele wohl noch ungewohnt, aber für mich als Fan von Juraweinen extrem spannend zu sehen. Ja, Riesling kann Oxiaction. Hier gesellen sich zu den frischen, salzigen Noten noch Minze und Heu. Im Antrunk druckvoll und rund, um später linear und kreidig zupackend zu werden. Großes Gaumenkino. Riesling und besonders der Weißburgunder sollten gut mit Bressepoularde in Morchelsauce harmonieren ;-)
Alles in allem eine fantastische Kollektion die Wasenhaus dieses Jahr präsentiert. Ich biete Aufgrund der geringen Mengen meine Selektion der Spitzenweine in einem limietierten 6er Paket an. Daneben die Einstiegsweine zur freien Auswahl (nur solange der Vorrat reicht).
Viel Freude mit dem fantastischen Weinen von Wasenhaus wünscht euch
Alex
P.S. Lieferung ab 04/09, etwas später wenn die Temperaturen einen Versand nicht zulassen sollten!
Wir profitieren von den kühlen Temperaturen! Ich konnte einige Importe in den Sommermonat legen, was ich normalerweise nicht mache. Genau wie ein Newsletter aus dem Urlaub schreiben. Aber es sind einfach eine Reihe richtig spannender Weine und es juckt mich in den Fingern euch diese anzubieten. Kein Probepaket also, aber der Link zu den Winzern und ihren Weinen.
Viel Freude aus der Sommerfrische wünscht euch
Alexander Zülch
Aus dem Savoyen ist der neue Jahrgang von Jean Yves Peron frisch auf Lager gekommen. Jean Yves dreht nochmal an der Qualitätsschraube. Seine Weine sind sicherlich nichts für Anfänger - man lässt sich auf meditative Tropfen mit hohem Ausdruck und großer Tiefe ein. Handwerkskunst aus den Terassengärten am Mont Blanc Massiv. Wer es probieren möchte startet mit der La petite Robe, die nach langem warten endlich wieder verfügbar ist. Cotillon des Dames der Klassiker, Les Oeillets der mineralische, Barrieux & Grand Journee die Meditativen. Schmäht die Roten nicht und probiert auch I Vicini (die Nachbarn) - Traubenzukauf aus dem Piemont. Besonders die Barbera ist ein Knaller. HIER DER LINK
Bei diesen Temperaturen und mit dem Blick in den Herbst biete ich euch auch die Weine von Ostal Levant aus dem Cahors an. Zu allem vom Grill sind diese Malbecs ein idealer Begleiter, genau wie zur Zigarre für die Aficionados des feucht-warmen Klimas. Ein Teil des neuen Jahrgangs ist auf Lager gekommen und wir haben auch den raren Weißwein Le Bleu du Ciel bekommen - einen Chenin blanc aus dem Cahors! Die Rotweine von Ostal Levant holen mich extrem ab. Das ist genau was ich mir unter einem Rotwein vorstelle. Die Weine sind deep, mit seidigen & reifen Gerbstoffen und mit hinreißender hedonistischer Frucht gesegnet. Dabei sind sie nicht hoch im Alkohol, bleiben bekömmlich und spannungsgeladen. Eindringlicher Trinkaufruf! HIER DER LINK
Und für etwas salzige Frische geht bekanntlich nichts über das Muscadet. Diese unaufgeregte Region tief im Westen Frankreichs - wo die Loire ins Meer versinkt und die Sonne nicht verstaubt. Hier finden wir herausragende Qualität zu fairen Preisen und kein Weingut spiegelt das breite Spektrum der Terroirs so schön wieder wie La Fay d'Homme. Hier finden wir auch die raren Gabbro Böden vulkanischen Ursprungs! Vincent Caillé keltert aus seinen biodynamischen Trauben ausdrucksstarke und kristalline Weine von hoher Trinkfreude. Ich habe auch wieder den Einsteiger Je t'aime, mais j'ai soif für uns geholt... ich liebe dich, ABER ich habe Durst! HIER DER LINK
Spot on the south west! Unbekannte Regionen, Winzer unter dem Radar, unaussprechliche Rebsorten – der Südwesten ist genau das richtige für Vins Vivants 😍 Ein weiteres Kapitel in meinen Bemühungen euch zwar unbekannte, aber ganz außergewöhnliche Weine anzubieten. Die Weine von Nicolas Carmarans aus dem Aveyron führe ich seit Jahren - die wilde Rebsorte Fer Servadou wird selten so elegant gespielt. Tiefer im Westen habe ich letztes Jahr im Cahors angefangen mit den Weinen von Ostal Levant - hier habe ich gerade den neuen Jahrgang erhalten, der pure Malbec-Hedonismus, extrem spannend!
Heute machen wir im Gaillac weiter. Ich möchte euch die Weine von Mickael Gares vorstellen.
Mikael Gares Domaine „La Pierre Levée“ liegt in der Gemeinde Le Verdier im Departement Tarn in der Nähe von Gaillac. Sie wurde 2021 gegründet und umfasst 4 ha Weinberge, die zum größten Teil aus autochthonen Rebsorten (Loin de l'oeil, Mauzac für die Weißen, Duras und Braucol für die Roten) besteht, ergänzt durch etwas Syrah und Merlot.
Das Ganze verteilt sich auf 6 Parzellen mit ton- und sehr kalkhaltigen Böden, die sich alle in einer Umgebung mit hoher Biodiversität befinden. Bäume und Hecke umgeben die Weingärten und schützten sie vor Nachbarn.
Mikael Gares verzichtet auf jegliche synthtische Produkte im Pflanzenschutz. Er arbeitet mit Brennnessel- und Schachtelhalmtees und für die Bodenverbesserung mit diversen Einsaaten. Ohnehin ist er gerne in den Weingärten – die bewußt gewählte Größe von nicht mehr als 4 ha geben ihm die Möglichkeit alle Schritte eigenhändig durchzuführen. Besonders im Winter, wo er den sanften Rebschnitt in seinen Anlagen praktiziert.
Im Keller setzt sich diese Philosophie fort – er will nichts „künstliches“ in seinen Weinen finden. Sie sollen lebendig und ehrlich sein. Sie sollen bekömmlich sein. Es sind einzigartige und ganz eigenständige Weine die sich mit viel Freude leicht trinken lassen. Wunderbare Arbeit auch mit den petillant naturels, die ich besonders empfehle.
Heute geht es an die Rhone! Einzigartige, wildwürzige und hedonistische Syrahs der Extraklasse. Die Ferme des Sept Lunes liegt hoch über dem Rhônetal an der (willkürlich gezogenen) Grenze zwischen Ardeche und Saint Joseph.
Sie wird von Jean Delobre in Mischkultur geführt, einem Bauern und Winzer, der kein großes Aufsehen um sich macht, aber Jahr für Jahr mit die schönsten Syrah der Region keltert.
Es gibt etwa 20 Hektar mit Aprikosenbäumen, Wiesen und Getreide. Aus den Aprikosen macht er Nektar und verkauft das Getreide und das Heu. Wein macht Jean Delobre seit gut 40 Jahren, seit 25 Jahren sind die Weinberge biologisch und kurze Zeit später biodynamisch bewirtschaftet.
Im Laufe der Jahre vergrößerte sich die Weinanbaufläche und erreichte bald 10 Hektar. Sein langjähriger Mitarbeiter Jacques Maurice unterstützt ihn tatkräftig.
Die Weinstöcke sind „en échalas“ (in Einzelpfahlerziehung) gepflanzt und wachsen auf sandigen Granitböden, die mit Pferden bearbeitet werden.
Im Keller verwendet Jean Delobre Edelstahltanks, Betontanks und Holzfässer unterschiedlicher Größe, das hängt von den jeweiligen Cuvées ab. Klassische offene Maischegärung mit hohem Anteil ganzer Trauben. Keine Zusatzstoffe, außer eine leichte Schwefelgabe in Jahren, in denen er den Wein als fragil empfindet.
Die Weine sind aromatisch hochelegant, komplex und dicht am Gaumen. Sie können hervorragend reifen, zeigen sich aber schon früher zugänglich als ein Cornas oder ein Cote Rotie. Jean Delobres Syrahs sind ein wohlgehütetes Geheimnis, dass ich gerne mit euch teile.
Ich habe wieder ein Entdeckerpaket geschnürt! Alle Weine können auch einzeln gekauft werden. Passt herausragend zu Lammkoteletts aus dem Feuer mit Rosmarinkartoffeln.
Viel Spaß beim Genießen
Alexander Zülch
Frantz Saumon bewirtschaftet 6 ha eigene Weingärten in Montlouis-sur-Loire und kauft noch von weiteren 3-4 ha Trauben zu, die seinem hohen Qualitätsanspruch genügen. Diese werden unter seinem high-end Negocelabel "Un Saumon dans la Loire" ("Ein Lachs in der Loire" by Frantz Lachs) angeboten.
Präzises Arbeiten in den Weingärten, viel Handarbeit! Ein besonderes Augenmerk wird auf die Einsaaten und die schonende Bodenbearbeitung gelegt. Überhaupt zeigen die Weingärten ein weites Spektrum an Terroirs, vom Lehm-Kalkstein, über Tuff bis hin zu den Silexböden.
Es wurden eine Reihe unterschiedlicher "selection massale" gepflanzt. Teils vom uralten Clos du Chene (seinem Spitzenwein); teils von anderen alten Weingärten die Frantz Saumon für qualitativ hochwertig erachtet. Es hat hier also eine hohe Vielfalt an genetischem Material. Man merkt, dass er bereits seit 2002 am werkeln ist und Jahr für Jahr immer feiner an den Stellschrauben der Qualität drehen kann.
Frantz Saumons Weine faszinieren durch ihr Klarheit, Finesse und Tiefe. Pure und unverfälschte Aromenexpression. Seine Perlweine mit verspielten Etiketten gehören sicher zu den besten der Region und nach meinem dafürhalten zu den seriösesten petNats überhaupt. Präzision, klare Frucht, mineralische Frische. Sehr weinig mit zarter, anschmiegsamer Perlage.
Die Weine von Frantz Saumon gehören auf eure Tische!
DIE NEUEN WEINE DER DOMAINE RIETSCH SIND DA! Jean Pierre Rietsch hat über die letzten Jahre für mich so etwas wie eine Meisterschaft im Ausbau seiner Weine erreicht. Jeder Wein ist ganz individuell, eigenständig und von hoher Feinheit. Das ein Winzer die gesamte Klaviatur von Schaumwein, Trinkwein & Terroirwein in weiß und rot bis hin zum maischevergorenen Wein so versteht zu spielen wie Jean Pierre Rietsch ist ganz außergewöhnlich. Jean Pierre ist zu einem der spannendsten Weinbauern im Elsass geworden. Rietsch the top - überzeugt euch selbst!
Die ganze Welt stürzt sich auf die Weine des Jura; als ich vor mehr als 10 Jahren die ersten Domainen importiert habe, krähte da noch kein Hahn nach. Der Erfolg sei den WinzerInnen mehr als gegönnt, aber es wird nicht leichter die nötigen Mengen zu sichern. Ich beobachte auch, das die Tendenz, einfach alles einzukaufen, sofern nur irgendwo Jura draufsteht, deutlich zugenommen hat. Jetzt möchte jeder mitspielen; manches mal leidet die Qualität. Kurz, ich habe mich 150 km weiter in den Süden orientiert, um wieder richtig tolle Entdeckungen zu machen. Während das Jura sich durch pastorale Landschaft auszeichnet, haben wir im Savoyen majestätische Berge.
Die Gegend spaltet sich in mehrere Subregionen auf. Das Chablais am Genfer See; das Arvetal im Norden des Mont Blanc (4807m) – besonders bekannt durch die Domaine Belluard (jetzt Domaine du Gringet) und die rare Rebsorte Gringet. Die Weinberge um den Lac de Bourget (Seyssel, Chautagne etc.) und das Bugey, sowie im Süden die Cluse de Chambery (Chignin, Les Abymes, Apremont) und die Combe de Savoie am Massif de Bouges. Entlang des Flusses Isére finden wir Weingärten bis weit hinter Albertville (Jean Yves Peron zum Beispiel im Tarentaise). Im Süden am Massif de Chatreuse entlangen bis hin ter Grenoble und rauf ins Vercors oder in die Les Ecrins gibt es weitere spannende Projekte.
Die Subregionen sind verstreut, dementsprechend komplex ist das Terroir. Das möchte ich nicht in einem einzigen Text abarbeiten, hier nur soviel: Die Reichhaltigkeit ist bedingt durch unterschiedliche Höhenlagen der Weingärten, ihrer Ausrichtung, Winden (z.B. den Föhn) und eine Vielfalt an Bodenformationen. Durch die Tektonik der Alpen bedingt und von Gletschern und Erosion beeinflusst, finden wir Schiefer, Kalk, Granit etc. Von mächtigen Steinbrocken die ganze Dörfer begraben haben, wie am Mont Granier, bis hin zu fein zermahlenen Sanden im Grésivaudan.
Die wichtigsten Rebsorten in Weiß sind Jacquere, Altesse (a.k.a. Roussette de Savoie), Roussane und Chasselas. Bemerkenswerte rare Rebsorten sind natürlich Gringet, aber auch Mondeuse blanche und Verdesse. In Rot finden wir Mondeuse, Gamayn und auch Pinot Noir, neben ausgefallenen Roten wie Persan, Corbeau und Etraire de la Dui.
Die Winzer hier sind im Aufbruch was den lebendigen Wein angeht. War die Region vor gut 5 Jahren noch relativ eingeschlafen und (naja) langweilig, hat sich hier in der Spitze der Winzer enorm viel entwickelt. Man muss immer noch ein wenig die Spreu vom Weizen trennen und das wird sicherlich ein Prozess über mehrere Jahre sein, aber das Grundrauschen wird wesentlich ausdrucksstärker, eigenständiger und befreiter. Einige meiner Entdeckungen von einer ausgedehnten Reise im Frühjahr darf ich euch heute vorstellen. Über die kommende Zeit werde ich weitere Winzer aus dem Savoyen aufnehmen.
WINZER DES SAVOYEN
DOMAINE DU GRINGET (ehemals DOMAINE BELLUARD)
Wo die wilden Weine wachsen! Das Roussillon ist eine ursprüngliche Region im äußersten Süden Frankreichs... dort, wo die Pyrenäen pittoresk ins Mittelmeer versinken.
Die Region hat in den letzten Jahren besonders mit dem Klimawandel zu kämpfen. Es gab über ein Jahr lang keinen Regen in der Region. Die Flüsse aus den Bergen trockneten irgendwo auf dem Weg zum Meer ein und legten staubige Adern aus Schutt und Geröll frei. Es ging soweit, dass man in Perpignan mit einer Prozession durch die Stadt Gott anflehte es endlich regnen zu lassen. Zwei Wochen danach fielen die ersten Tropfen.
Wer jetzt schwere und sonnenverbrannte Weine erwartet, den darf ich Gott sei dank enttäuschen. Eine Hand voll tapferer WinzerInnen nehmen sich der Herausforderung an und keltern in diesem ariden Klima delikate Weiß- und transparente Rotweine mit knackiger Frucht.
Die Region bietet außerdem eine Vielfalt unterschiedlichster Terroirs - vom Schiefer dominiert, finde wir Granit, Gneiß und verschiedenste Quarzite. Wenn Grenache unter den Rebsorten des tiefen Südens der König ist, ist die Carignan sicherlich die Königin. Feinziseliert und kirschfruchtig setzt sie den Kontrapunkt zum geschmeidigen, im besten Falle blau-floralen Grenache. Ich habe aber auch die "kleinen" Rebsorten der Region wie Muscat oder Cinsault ins Herz geschlossen - hieraus werden besonders trinkfreudige Weine gekeltert.
Frisch auf Lager gekommen sind die lebensfrohen Weine von Marc Barriots Clot de Origine in Maury. Die fantastischen Tropfen von Will Valat und seinem Weingut La nouvelle do(n)e vom Col de la Donne, einem hoch gelegenen Pass zwischen Calce und Perpignan. (siehe "Terroirvielfalt" oben rechts) Und zu guter letzten von Meister Jean Francois Nicq und dem Weingut Les foulards rouges , seine verjüngenden Tropfen aus den Les Alberes, vor Banyuls kurz um die Ecke .
Ich habe zu jedem Weingut Genießerpakete geschnürt. Alle Weine können natürlich einzeln gekauft werden - dazu einfach den Links mit den Weingutnamen oben folgen.
Ich möchte euch in diesem Sommer die Freude von leicht gekühlten und in der Frucht transparenten Rotweinen mit niedrigen Alkoholgraden näher bringen. Diese findet ihr, neben den Klassikern (Rosé, Weiß), in meinem neuen Sommerpaket. Pünktlich zum Saisonstart...
Denkt an die Elektrolyte!
Alex
Ende April war ich in Vaison la Romaine bei Ingrid und Jean-Philippe Bouchet. Wir saßen im Hof unter grünem Blätterdach, haben den herausragenden neuen Jahrgang verkostet und das Leben diskutiert. Irgendwie lädt die Reichhaltigkeit der Region dazu ein. Es gibt eine ganz eigene Leichtigkeit und Lebensfreude hier, die dich dann unerwartet packt und tief bewegt.
Frisches Frühlingsgemüse, die ersten saftig-aromatischen Erdbeeren am Gaumen. Den zarten Duft der Glyzinen in der Nase. Eine kühle Brise von den Bergen im Haar und die Sonne, die beständig an Kraft gewinnt auf der Haut. Es ist wohl der beste Moment hierher zu reisen, bevor die Sommerhitze Einzug hält.
Es war kein leichtes Jahr auf Clos des Mourres. Es gab Hagel zu Beginn der Saison und später Trockenheit. Zu allem Überfluss war Jean-Philippe während der Ernte durch einen Unfall eingeschränkt. So musste die Tochter Nais die Familie tatkräftig unterstützen und zeichnet im Team mit den Eltern für die Weine im Keller verantwortlich.
Trotz der Wiedrigkeiten über das 2021er Jahr finde ich das Resultat herausragend. Die Weine haben selten so präzise gestrahlt, waren selten mit so einer "Gourmandise" gesegnet wie heuer. Diese Richtung wird auch im jetzt gefüllten 2022er Jahrgang beibehalten - im Herbst kommen dann hier die neuen großen Weine, die ich im Keller verkosten durfte.
A propos neue Weine! Hier gibt es gleich zwei und diese sind einfach enorm. Sie haben mir ein lächeln aufs Gesicht gezaubert und ich konnte mich im Selbsttest über das Maiwochenende von ihrem Trinkfluss und ihrer Trinkfreude überzeugen.
Rosy ist eine Cuvee aus Weiß- und Rotwein. Adessias ein finessereicher Grenache aus den Weinbergen in Cairanne. "Adessias" ist eine provenzialische Grußformel und bedeutet "möge dein Glück auf ewig andauern"! Das ist eine unbedingte Empfehlung.
Einfach Killerstoff von der südlichen Rhone, der jetzt genau richtig für die ersten warmen Tage auf der Terasse kommt. Sie überzeugen den Weinfreund mit seidig-geschmeidiger Textur und den Kenner mit für den Süden enormer mineralischer Frische und ursprünglicher Würzigkeit.
Ich habe eine Genießerpaket geschnürrt; alle Weine können aber wie immer auch einzeln gekauft werden!
Adessias mes amis
Alex
Heute gibt es ausgezeichnetes Burgund auf den Gaumen. Die Domaine de la Cadette im Norden der Region (nahe Chablis) keltert herausragende Burgunder in weiß und rot, die ob ihrer hohen Qualität immernoch zugänglich bleiben. Valentin Montanet hat das Weingut von seinen Eltern übernommen und führt es mit Geschick zu neuen Höhen. Die Roten sind über die Jahre immer feiner geworden - hier spielt auch der Klimawandel eine Rolle. In diesem Falle mal eine Positive. Feinste Tannine, Würzigkeit und elegante Frucht. Die Weißweine waren in den letzten Jahren ob der Wetterkapriolen immer konzentrierter geworden. Den Jahrgang 2021 hatte ich ganz ausgelassen. Umsomehr habe ich nun vom 2022 Jahrgang für uns aufgeladen - die Weine überzeugen durch viel Frische, präzise Frucht und vibrierendes Mineral. In jedem Fall versuchen!
Renaud Boyer ist ein Künstler. Seit 2009 haben seine Weine keine Zusatzstoffe und auch keinen Schwefel mehr bekommen. Das heißt der Meister hier ist die Zeit.Die Weine tragen eine ganz eigenen Handschrift, die Region, Jahrgang und den Menschen spiegeln. Das ist faszinierend.
Der 2021er Jahrgang war durch Wetterkapriolen gekennzeichnet - die Erträge waren gering und die Weine sind konzentriert. Die Weißen sind ganz auf druckvoller Textur, die Roten brauchen in jedem Fall noch etwas Zeit auf der Flasche.
Ich bin ein besonderer Fan von seinen Weine aus Saint-Romain. Diese hoch gelegene und etwas versteckte Enklave bringt gerade in den letzten Jahrgängen immer ausdrucksstarke und balancierte Weine hervor.
Renaud Boyer keltert Weinunikate auf dem nächsten Level!
Der Frühling kommt und mit ihm neue Weine aus der Touraine. Köstliche Trinkweine aus Sauvignon blanc, Gamay und Pineau d'Aunis - befreit und nah an der Frucht. Mineralische Spitzen für die Elektrolyte... denkt dran Leute!
Lady Sauvignon! Noella Morantin hat ihren Stil gefunden und verfeinert ihn behutsam. Im letzten Jahrgang hat sie leider den größten Teil ihrer Ernte durch Hagel verloren. Es wird also weniger Menge geben in nächster Zeit. Aber wir dürfen uns freuen, weil Noella uns reichlich bedacht hat. Darüber hinaus schmecken die Weine auch noch ganz hervorragend. Dieses Jahr habe ich auch ein wenig Gamay "Mon Cher" mit geholt - würzig und zart. Der Tango Atlantico ist ein perfekter Grillwein. Und dann die Range der Sauvignons - über den traubigen Pichiaux, den mineralischen Chez Charles, bis hin zum großen, ruhig dahinflissenden LBL. Magic!
Saufstark... pardon saustark! Die Weine von Olivier Bellanger und seiner 11 ha großen Domaine La Piffaudiere bringen einfach Lebensfreude ins Glas. Ich sehe ein Sommerfest, ein Grill mit Hausmacherbratwürsten, MöhrenInnen und/oder Tofu. Lachen und doofe Scherze, das muss auch erlaubt sein. Unkomplizierte Tropfen mit Anspruch, der Önologe in mir sagt dazu "glouglou plus".
Olivier bietet uns einen befreiten Sauvignon blanc auf erfrischender Frucht. Ein geschmeidig-knackigen Gamay und ein würzigen Pineau d'Aunis ( Mon tout rouge)! Pineau d'Aunis ist ohnehin eine Rebsorte, die ich euch gerne näher bringen möchte.
Darüber hinaus bleiben die Weine fair im Preis, so dass man auch gerne nochmal eine zweite oder dritte mit Freunden teilt, weils grad so schön ist....
Großer Erfolg im letzten Jahr. Da haben wir gleich nachgelegt und Anouk & Paul-André haben auch nochmal einen drauf gelegt. Die Weine stehen perfekt im Glas und strotzen nur so vor Vitalität!
Besonders hervorzuheben ist ihr Pineau d'Aunis - den gibts so nicht jedes Jahr und er ist hervorragend gelungen. Next Level auch die Spätfüllung vom Sauvignon blanc "Poira" aus 2019 mit 36 Monaten Ausbau. Die Gärten von Theseeis werden von zwei passionierten Menschen gepflegt und wir können uns glücklich schätzen, das wir die Früchte ihrer Arbeit genießen dürfen.
Ich habe heute gleich drei Genießerpakete zum Vorzugspreis geschnürt - ein Packet je Weingut. Die Weine gehen ab dem 25/04/2023 in den Versand! Am Samstag stelle ich alle Weine einzeln online...
Viel Spaß beim entdecken & erschmecken
Alexander Zülch
Heute wird es ein langer Newsletter. Es hat für mich gedauert den Tod von Dominique Belluard zu verkraften. Er hat mich als Winzer und Mensch ob seines Perfektionismus und seiner Arbeitsethik nachhaltig fasziniert. Der Text ist aus dem Kommuniqué der Domaine selbst übersetzt. Wer sich die Zeit nimmt, der hat danach ein umfassendes Wissen was abgeht. Der junge Vincent Ruiz wird die Arbeit von "Dom" behutsam fortsetzen und weiterentwickeln.
Ein neues Kapitel ist geschrieben! Wiederentdeckt die Weine der Domaine Belluard; es werden die letzten Schaumweine der Gringet auf dem Markt sein und entdeckt die leidenschaftliche Arbeit von Vincent Ruiz! Heute habe ich ein 3er Paket geschnürrt. Ihr könnt es schnell schießen und später weitere Weine hinzufügen. Ich versende alles zusammen um uns Versandkosten zu sparen.
Viel Freude mit den Weinen der Domaine du Gringet!
Alex
Ich lernte Julien im Sommer 2020 zum ersten Mal kennen, befeuert durch eine Blindverkostung bei einem befreundeten Winzer. Julien Delrieu war die treibende Kraft hinter dem Weingut Les Roches
Sèches, das er zusammen mit zwei Freunden gründete, bevor er sich 2017 trennte und mit 3,5 ha Rebfläche rund um Faveraye-Mâchelles auf eigene Faust loszog.
Julien ist ein liebenswürdiger, sensibler und wissbegieriger Vigneron: Er ist nicht nur Imker (eine Leidenschaft, die auf seinen Etiketten abgebildet ist), sondern hat auch in Dijon Weinbau
studiert, in Belgien mit Mönchen Bier gebraut, in Italien Käse hergestellt und in Japan Sake-Hefen erforscht!
Nach seiner Rückkehr nach Frankreich wählte er die Loire wegen ihrer Nähe zur Bretagne (wo er aufwuchs) und arbeitete mit zwei Vouvray-Bauern, Vincent Carême und Sébastien Brunet, bevor er
sich im "schwarzen Anjou" (wegen den dunklen Schieferböden) niederließ.
Heute mietet Julien eine Scheune im hinteren Teil eines Bauernhofs, eine rudimentäre Heimwerkerwerkstatt, in der Wildhefegärungen in Fiberglas und Eiche durchgeführt werden und der Schwefelgehalt, wenn überhaupt, auf ein Minimum reduziert wird. Seine 1973 und 1955 gepflanzten Weinstöcke sind auf fünf Lieux-dits verteilt und werden seit vielen Jahren biologisch bewirtschaftet; die Erträge sind gering und ergeben erstklassige Trauben, die im Gegenzug charaktervolle Weine hervorbringen.
Ich habe heute wieder ein Kennenlernpaket geschnürt. Julien ist ein unter-dem-radar Winzer mit hervorragenden Qualitäten. Seine Weine sind trotzdem jedes Jahr ab Weingut schnell ausverkauft, dafür sind seine Preise (auch im Vergleich zu anderen) mehr als fair geblieben. Die 2021er sind dichter und konzentrierter; die 2020er mit bereits einem Jahr auf der Flasche fangen an sich zu entspannen. Besonderes Augenmerk sei auf den Taillemouche gerichtet; aber auch der reinsortige Grolleau Saint Martin ist herausragend.
Viel Freude beim entdecken und erschmecken!
Alexander Zülch
Wieder ein kurzer Newsletter. Ich bin auf Weinreise - Burgund, Jura, Savoyen, Anjou, Touraine! Zweitausend Kilometer im Rücken, unzählige Tage Hotelbetten auf der Uhr, literweise Vino auf der Leber (pardon "Zunge" meinte ich). Auf der Suche nach außergewöhnlichen Weinen für euch! Es gibt so viele spannende Entdeckungen, aber ich stelle mir auch so manche Frage.
Vom letzten "de Moor reloaded" gab es ganze 10 Pakete. Natürlich gehen die schnell weg! Alle bekannten und gehypten Namen sind binnen Minuten aus. Das ist der Wahnsinn! Ausgezeichnete Entdeckungen (der Kern meiner Arbeit seit Jahren) wie z.B. Chateau del Ranq oder Ferme du Pasteur bleiben dabei leider etwas auf der Strecke. Dabei darf man nicht vergessen das vor 10 Jahren nur die wenigsten z.B. die Domaine Labet kannten. Und das damals z.B. nur ein einziger Gastronom in Berlin mir die Flaschen abgenommen hat mit denen ich dort angetreten war. Oder das mir die Leute gesagt haben petillant was... das ist doch kein Wein. Der ist ganz trüb und bitzelt auch noch, das will doch keiner trinken. So ändern sich die Zeiten.
Ich hoffe ihr vertraut mir weiterhin, dass ich den g... sch... ranhole, auch wenn ich keine großen Reden schwinge, keine raren Flaschen poste oder sonst welche Trickserangebote mache. Ich betrachte das was ich mache als Arbeit an der Basis. Alle Weine kommen direkt vom Weingut, nicht vom B-Markt. Resultat zahlreicher Besuche und dem Aufbau ehrlicher & echter Verbindung mit den WinzernInnen. Mengen sind begrenzt, aber ich tue mein bestes diese möglichst gerecht an wahre GenießerInnen zu verteilen!
Das lag mir irgendwie am Herzen euch das mitzuteilen. Aber nun genug davon ;-) Ladies and Gentlemen, heute im Newsletter Les Grands Vignes und Thomas Batardiere!
Heute nur ein kurzer Newsletter. Der geniale Aligoté von Alice und Olivier de Moor ist frisch auf Lager gekommen. Er gehört für mich zu den besten Aligoté, die wir auf dem Markt finden! (der Aligator lässt grüßen)
Ein "prime example" für die Veränderung der Sichtweise gegenüber dieser Rebsorte. Damals als klein und unwürdig belächelte, ist sie heute erwachsen geworden. Der Klimawandel spielt ihr in die Hände, da sie mehr Frische bewahrt und eine andere Tanninstruktur besitzt als zum Beispiel die Chardonnay. Diese wird mittlerweile in den großen Langen zunehmend auf die Reife leider unbalanciert.
Aber auch der Mindset der Winzer spielt eine große Rolle, und nicht zuletzt die Veränderung im Konsumverhalten. Weg von üppigen, alkohollastigen Weinen hin zur Frische, Tonizität und Mineralität.
Wir werden uns in Zukunft verstärkt an extrem hochwertigen Aligotes erfreuen - ich bin weiter auf der Suche. MEHR ALIGOTÉ WAGEN!!!
Ich habe ein weiteres de Moor Paket mit Aligoté geschnürt, mit einer kleinen Auswahl der großen Chardonnay der beiden. Für alle, die letztes mal leer ausgegangen waren! Mengen sind begrenzt. Daneben kann der Wein auch einzeln eingekauft werden. BITTE BEACHTET DIE ABNAHMEMENGE VON MAXIMAL 3 FLASCHEN PRO KUNDEN!
Viel Freude wünscht
Alexander Zülch
Unser Deep Dive in den Süden continues... während letzte Woche Remy & Caroline Kaneko von der Ferme du Pasteur (s.u.) ihren ersten Auftritt im Sortiment hatten, kommen heute zwei alte Bekannte zurück. Zunächst unser Neuzugang aus 2022 - Chateau del Ranq. Was für ein Debut; Laure und Sebastian keltern seit 2018 mit enormem Erfolg expressive, frische und köstliche Weine von den Höhenlagen des Pic Saint Loup.
Seit den Anfängen von Vins Vivants habe ich auch die Weine von Meister Nicolas Carmarans im Programm! (Foto oben etwa 2012; Nico im Hintergrund; Erinnerung verschwommen) Dieser Künstler lebt abgeschieden im Herzen Frankreichs und hat sein Haus (und Keller) am See. Sein Handy hat er vor Jahren einfach weggeworfen... Das ursprünglich raue Aveyron bringt uns die wilde Rebsorte Fer Servadou, die Nico zu "zähmen" versteht wie kein Zweiter. Gerade ist der aktuelle Jahrgang 2021 auf Lager gekommen.
Mehr Info zu den Weingütern und zu den Weinen direkt erhaltet ihr über den Link! Ich beschreibe meine Eindrücke zu den aktuellen Weinen hier und ich habe ein paar Entdeckerpakete geschnürt:
Die ganze Bandbreite der Weine von Laure und Sebastien sind toll. Das ist genau, was ich von einem lebendigen südfranzösischen Wein erwarte. Reife, seidig-tiefe Frucht und Frische. Dabei sind die Weine sehr präzise gearbeitet.
Schon im letzten Jahr auffällig stark war der "Poucet" aus Cinsault und Grenache. Dieses Jahr hat er noch eine Schüppe Feinheit drauf gelegt. Wunderbar trinkige, transparente Frucht. Poucet steht für Brunnen oder Quelle. Einfach ein Traum!
Wer einen Touch mehr Grip und Pfeffer mag der greift ohne Umschweife zum "Redares" - hier kommt zum Cinsault, Grenache noch 50% Syrah hinzu. Die Böden haben einen höheren Kalkanteil. Das macht den Wein dichter und grillfähig.
Der Star unter den Rotweinen ist für mich der Chateau del Ranq selbst. Ein (fast) reinsortiger Syrah mit tiefer Textur und Noten von blauen Blüten, Minze und Eisen. Nordrhonefeeling!
Man sollte auch die Weißweine vom Chateau del Ranq nicht außer acht lassen. Ich weiß genau das ein Sauvignon blanc aus dem Süden Frankreichs nicht unbedingt verführerisch klingt. Ich weiß das so genau, weil es auch meine erste Reaktion war, als die beiden mir den Wein angeboten hatten. Dieses Vorurteil wurde aber in Windeseile zerstreut, denn der La Cadene ist ein großer weißer Südfranzose mit Spannung und Textur, darüber hinaus ist er der Bestseller des Weingutes und nur noch in Allokation erhältlich.
Daneben gibt es auch einen süffigen, weiß gekelterten Cinsault, den die beiden pragmatisch Blanc de Noir genannt haben. Transparenz und Würze! Und zu guter letzt; Was wäre ein Ausflug in den Süden Frankreichs ohne Rosé. Der Orbite kam bereits im letzten Jahr auf Lager, leider etwas zu spät für die Sommersaison. Gut, dass er bei mir überwintert hat, denn a.) es gibt dieses Jahr keinen Rosé der Domaine und b.) der Wein ist auf der Flasche perfekt gereift, stabil und trinkfreudiger als je zuvor! Völlig losgelöst geht es in den Frühling...
Es bedarf für die Weine von Nicolas Carmarans eigentlich keiner großen Worte mehr. Aber vielleicht kurz zum Jahrgang. Nico hatte viele Probleme mit Frühfrost und Hagel, der vor allen Dingen die junge Chenin blanc Anlage direkt beim Haus am See (siehe Foto unten mitte) betroffen hatte.
In 2021 kommt also endlich der Chenin blanc "Selves" wieder - benannt nach dem Fluss der den See speist. Ein tonisch mineralischer Chenin blanc, der in der Region bereits seit Jahrhunderten Tradition hat!
Als Rekapitulatif zu den Roten. Die drei Fer Servadou sind Lagenweinen aus unterschiedlichen Weingärten. Gleichzeitig unterscheiden sie sich folgendermaßen:
Der "Maximus" ist der leichte, frische, jung zu konsumierende Wein von den Lehm-Sandböden. Tonisch, tonic-bitter, würzig. Im Jahrgang 2021 konzentriert und elegant rotfruchtig.
Der "Mauvais temps" mit einem Anteil der seltenen Negrette des Banhars von den Granitböden ist vielleicht der mineralischste Wein aus dem Sortiment. Druckvoll und elegant.
Der "Fer de Sang" stammt von einem alten Weingarten mit Kalkböden. Die Fer Servadou zeigt hier ihre Reife und Deepe Seite. Auch wenn der Mauvais temps mein Lieblingswein ist, ist der Fer de Sang sicherlich Nicos herausragender Wein.
Für Kenner gibt es eine kleine Menge von "CLAUDE" - nur aus der MAGNUM! Ein Tribut an Nicos Vater Claude Carmarans, der den Weingarten in den 50er Jahren gesetzt hat. Wer es bis ans Haus am See schafft, der bekommt nach 1,2kg Cote de Boeuf auch noch eine Taufe mit "Holly water"! Wildes und Herzliches AVEYRON.
Viel Spaß mit den Weinen wünscht
Alexander Zülch
ALLE WEINE AUCH EINZELN MIT DEN LINKS:
NICOLAS CARMARANS (Aveyron) / CHATEAU DEL RANQ (Pic Saint Loup)
Es ist immer ein gutes Zeichen, wenn ein Winzer bei der Ernte entspannt ist. Trotz der Widrigkeiten des Jahrgangs behält Antoine Sanzay den Überblick. Zwanzig Ernten zählt er unter eigener Regie in seinem Repertoire. Das gehört gefeiert. Gute Flughöhe jedenfalls und erweiterte Horizonte!
Auf der Domaine Antoine Sanzay entstehen charaktervolle Terroirweine von den Tuffsteinböden der Appelation Saumur-Champigny. Antoine arbeitet mit Feingefühl seine außergewöhnlichen Terroirs heraus.
Cabernet Characters!
Antoine ist ein Lebemann, der zu genießen versteht. Er ist aber auch ein Mann der Weinberge. Er weiß, dass hier das Fundament für die Qualität seiner Weine gelegt wird. Bodenbearbeitung und Begrünung ist ein Thema im Weingarten. Wie reagiert man auf die Klimaveränderung. Auch im Norden ist Trockenstress zunehmend ein Problem. Durch die alten Reben und gute Humusgehalte in seinen Böden kann er die Problematik etwas abfangen. Die Trauben reifen harmonisch und die Erträge sind im Gleichgewicht.
Geerntet wird selbstredend per Hand. Mittlerweile auch eine Seltenheit hier in Saumur, was mich sehr überrascht hat. (alle Fotos von der aktuellen Ernte 2022!) Die Trauben werden zweifach selektiert. Einmal im Weingarten, einmal auf dem Sortiertisch. Die weißen Trauben für den Saumur blanc (Les Salles Martin und der rare Les Essarts) werden mit einem schonenden Programm direkt gepresst. Die Weine werden in Holzfässern feinster Provenance auf der Feinhefe ausgebaut. Antoine hat viel Zeit darauf verwendet, das passende Holz zu finden. Die Weißweine haben so immer auch einen Anteil neues Holz (10-30%). Normalerweise bin ich kein Verfechter von Holz; aber hier ist es perfekt eingesetzt und respektiert den Wein.
Bei den Rotweinen finden wir im Gegenteil dazu kein neues Holz! Hier werden die Trauben noch strenger selektiert, mit einem sehr sanften Entrapper von den Stilen befreit und im Betontank vinifiziert. Danach werden die Weine in unterschiedlichen Gebinden ausgebaut. Vom großen Betontank (für den "La Paterne") über Beton- und Keramikeier ("La Haye Dampierre") bis hin zu Holzfässern unterschiedlicher Größe. ("Les Poyeux"; "Salles Martin", "Les Terres rouges") Der Ausbau der einzelnen Lagen änderte über die Jahre. So war der Haye Dampierre damals im großen Holz und der Les Poyeux hatte immer einen Anteil neuen Holzes.
Das herausragende bei den Weinen von Antoine Sanzay sind die ultrafeinen Tannine. Er beweist hier wirklich außergewöhnliches Gespür. Das merkt man bereits deutlich in seinem Einstiegswein "La
Paterne" - eine Hommage an Antoine Sanzays Großvater. Der ehemalige Name des Weingutes war Domaine La Paterne. Der Paterne ist nicht nur ein
genialer Cabernet franc, sondern auch alles, was man von einem feinen Rotwein erwartet.
Die Lagenweine haben alle ihren ganz eigenen Charakter, den Antoine Sanzay geschickt im Ausbau akzentuiert. "Les Terres rouges" von den
eisenhaltigen Böden wird mit einem Anteil ganzer Trauben vinifiziert. Der Wein ist expressiv, mit kristallklarer Frucht und eleganter Saftigkeit. Mein Lieblingswein "La Haye Dampierre" hat etwas
Florales und Ätherisches - blaue Blütennoten wie Veilchen und eine kühlende Minzigkeit. Der Ausbau im Beton- und Keramikbehälter unterstützt die tonische Vitalität der Lage. Der majestätische
"Les Poyeux" brilliert dann mit Saft, Kraft und Tiefe.
Ich habe heute wieder ein paar Weinpakete geschnürt. (ganze 12 wenn ihr es wissen wollt) Aufgrund der geringen Menge biete ich den Weißen "Les Essarts" (eine Bombe!) und den Roten "Les Salles Martin" nur in diesem Paket an. ALLE ANDEREN WEINE KÖNNEN AUCH EINZELN GEKAUFT WERDEN! Ich empfehle besonders den Paterne nicht zu verpassen. Wer beim Weißwein Textur und Holz nicht scheut, der Saumur blanc "Les Salles Martin" ist groß. Die Weine von Antoine Sanzay sind einfach geniale Weinunikate.
DIE BESTELLUNGEN GEHEN AB 28/02/2023 IN DEN VERSAND
Viel Freude mit den Weinen wünscht euch
Alexander Zülch
Wer meine Arbeit schon länger verfolgt, der weiß wie sehr ich von der Domaine des Marnes Blanches schwärme. Pauline & Geraud Fromont keltern Jahr für Jahr mit Konstanz und Präzision mit die spannendsten Juraweine. Das sind sicherlich die besten unterbewertesten Weine im Sud Revermont. Ähnlich der Domaine de la Borde /die nächste Woche in den Newsletter kommt/(Teaser) im Norden bei Pupillin.
KONSTANZ & PRÄZISION!
Von den weißen und roten Mergelböden keltern Pauline & Geraud in ihrem Keller in Saint-Agnes die gesamte Bandbreite des Juraweines. Von den außergewöhnlich feinen Schaumweinen (Bestseller im Sortiment), über die Terroirweine von Chardonnay und Savagnin, die zarten und "soft-extrahierten" Roten bis hin zu den majestätischen oxidativen Weine sous voile. Die Fotos unten sind von meinem Besuch zur Ernte im letzten Jahr.
Auch der Negoce von Pauline & Geraud macht mächtig Freude. Aus der Not entstanden, aber dann den Reiz an der Vergärung fremder Trauben von unterschiedlichen Terrois entdeckt. "Coup de Jus" ein Stromschlag, aber auch die Aufforderung diese extrem energiereichen, vergorenen Traubensäfte reichlich zu kosten! Gute Kontakte in die ans Jura angrenzenden Regionen wie das Elsass, Beaujolais und das Savoyen bringen tolle Trauben. Der Erntezeitpunkt wird selbst bestimmt und es wird eigenhändig gelesen. So macht Negoce Sinn und Spaß. Vielleicht ist es Einbildung, aber die Weine haben eine Juraexpression.
Ich habe dieses Jahr so richtig aufgeladen und auch Mengen aus den Zweitfüllungen vom 2020 Jahrgang bekommen, den die beiden aufgrund der geringen Mengen in 2021 länger ausgebaut haben! Ich muss mich entschuldigen, aber der Newsletter wird dadurch etwas unübersichtlich. Es sind ganze 22 Weine im Angebot.
Zunächst die Coup de Jus-Weine und dann die Weine der Domaine selbst mit den beiden Schaumweinen als Aperitif sozusagen. Dann teilen sich die Terroirweine auf - erst Chardonnay, dann Savagnin. Beinahe hätte ich den Orangewine vergessen. Danach die oxidativen Weine und zum Schluß die Roten. Ich hoffe das hilft ein wenig!
Viel Freude mit den Weinen von Marnes Blanches wünscht euch
Alexander Zülch