Domaine Axel Domont

Ich habe die Weine von Axel Domont bei einer Verkostung in Paris kennen gelernt. Kurze Zeit später war ich im Apremont im Savoyen in seinem kleinen Keller zur Verkostung. Axel ist ehemaliger Radrennprofi und startet im Weinbau seine zweite Karriere. Es ist strapazierend für den Körper jedes Jahr zwischen 20-30.000km im Sattel zu sitzen – aber ich denke Axel würde auch heute noch selbst nach einer Flasche Wein schneller fahren als die meisten von uns. Der Weg führte ihn vom Untergriff an die Hacke!

Die Weine von Axel Domont zeichnen sich durch hohe Präzision aus. Es sind feine und zutiefst mineralische Tropfen – glaziale Frische kommt mir wieder in den Sinn. Es ist ziemlich faszinierend solch eine Qualität in den ersten Jahrgängen auf die Flasche zu zaubern. Wie waren die ersten Chenin blans von Bernaudeau, wie waren die ersten Chardonnays von Julien Labet? Jedenfalls zeigt es zum einen viel Feingespür in der Arbeit und zum anderen ein herausragendes Terroir.

Das Apremont ist geprägt durch den 1933 m hohen Mont Garnier (Foto unten). Im November 1248 kam es hier zu einem massiven Erdrutsch. Geschätzte 500 Million Kubikmeter Fels lösten sich und begruben auf dem Weg ins Tal 5 Dörfer mit über 1000 Einwohnern und ihren Tieren unter sich. Der Erdrutsch und die spätere Erosion legten eine etwa 900m hohe Kalksteinsteilwand frei – eine der höchsten in Europa. Noch heute sieht man in der Landschaft massive Steinbrocken liegen.

Die meisten Teile des Apremont liegen auf diesen Kalksteinfelsen des Mont Garnier, die über die Zeit erodierten. Wir finden also puren, hochaktiven Kalkstein, aber auch Mergel und Molasse der Gletscher. Laut einer legende wurde die Kirche von Myans von den heran rollenden Felsbrocken verschont, die erst kurz vor Chignin zum Stillstand kamen. Das Areal ist heute eines der am höchsten geschätzten Terroirs im Savoyen und wird „Les Abymes“ – wörtlich „der Abgrund“ genannt.